Kann man professionellen Mineralienbildern noch trauen?
Vortrag des Freundeskreis-Mitglieds R. G. Merker am Mittwoch, dem 19.02.2025 um 19 Uhr im Großen Hörsaal der Geographie (00/0020)
(Text: V. Duda & R.G. Merker)
„Im Auge des Betrachters liegen – Augenzeuge sein – sich persönlich überzeugen – von Angesicht zu Angesicht – in Augenschein nehmen – kommt auf den Blickwinkel an – Ansichtssache sein – etwas selbst gesehen haben – beeindruckt sein“
Die deutsche Sprache nimmt immer wieder Bezug auf das persönliche Sehen und die Tatsache, dass Gesehenes nicht unbedingt von anderen Menschen genauso nachempfunden werden kann oder muss.
Zudem unterliegen wir alle immer wieder einmal optischen Täuschungen, von vererbter Rot-Grün-Schwäche mal ganz abgesehen. Besondere Aktualität gewinnt die Thematik, ob man Bildern noch trauen kann, durch die Diskussionen über Deep Learning bzw. Deep Fakes auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz (KI). Auch die Welt der Mineralienbilder bleibt von dieser Thematik nicht verschont.
Das schöne Hobby Mineraliensammeln erfährt in den letzten Jahren einen interessanten Wandel und dabei eine zunehmende „Ästhetisierung“. Wo früher einfach naturbegeisterte Hobby-Mineralogen mit Interesse an Geowissenschaft am Wirken waren, sind es heute zunehmend Händler und Sammler ohne diesen Hintergrund, auf der Jagd nach dem hochpreisigen „Masterpiece“. Dabei werden auch alle Register der digital-virtuellen optischen „Aufbesserung“ der Mineral-Stufen gezogen, die uns im Internet und auf den Hochglanzfotos der Mineralienmagazine begegnen und zum Staunen bzw. Kaufen bringen sollen. Der Vortragende ist seit fast 60 Jahren Mineraliensammler und versucht am praktischen Beispiel eigener Mineralien die Frage zu beantworten:
„Kann man professionellen Mineralienbildern noch trauen?“
Dazu werden Bilder verschiedener Fototechniken den zugehörigen Originalstufen gegenübergestellt. Wie wird die Antwort lauten?