Museum im Dornröschenschlaf?
(Text und Fotos: Dr. Volker Duda)
Wer länger nicht am Firmaneiplatz vorbeikam, wird vielleicht sehr erstaunt sein über die dortige Baustelle. Es war durchaus zur Gewohnheit geworden, dass dort immer mal wieder archäologische Grabungen stattfanden. Aber jetzt geht das doch deutlich über solche Vorhaben hinaus. Und richtig, hier tut sich aktuell etwas anderes (Abb. 1).
Vielleicht kommt dem nicht Informierten in den Sinn, es könnte etwas mit der vorübergehenden Schließung des Mineralogischen Museums und den damit verbundenen Umbaumaßnahmen vom alten Kornspeicher und Backhaus des Deutschen Ordens zu tun haben. Das 1515 erbaute Gebäude war ja 1880 in den Besitz der Marburger Philipps-Universität übergegangen und schon seit 1917 unter anderem als Lager für die mineralogische Sammlung benutzt worden. Ab 1968 erfolgte dann der Ausbau zum Mineralogischen Museum, das 1977 anlässlich der 450-Jahr Feier der Universität der Öffentlichkeit zugängig gemacht wurde. Die Nutzung des schönen alten Gebäudes brachte schon immer große Herausforderungen mit sich, da es über eine lange Zeit seines Bestehens z.B. nicht beheizt worden war bzw. werden konnte. Daher wunderte es nicht, dass es Anfang 2020 aus Brandschutzgründen für den Publikumsverkehr geschlossen wurde.
Versuche, über die Firmaneistraße zum Museum zu gelangen, fordern aktuell Geduld oder detailliertere Ortskenntnisse. Von der einen Seite ist die Baustelle abgesperrt, von der anderen ist durch genderspezifische Verkehrsschilder Männern der Zugang verweigert und Frauen mit Kindern wird der Weg vom Museum weggewiesen (Abb. 2).
Die Brandschutzproblematik wird dem Betrachter auch sehr bewusst, wenn es dann schließlich doch bis zum Museum geschafft wurde (Abb. 3).
Aber nun wurde genug gelästert. Wir stehen vor dem Museum und es führt auch ein Baustellen-Brücklein zum Eingang (Abb. 4).